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Steigende Versand- und Frachtkosten, Frachtkapazität und Mangel an Versandcontainern

Fracht- und Versandverzögerungen

Wir verfolgen die Nachrichten aus der Ukraine aufmerksam und sind in Gedanken bei den Betroffenen dieser tragischen Situation.

Über die menschliche Tragödie hinaus wirkt sich die Krise auch auf vielfältige Weise auf Fracht- und Lieferketten aus, von höheren Treibstoffkosten bis hin zu Sanktionen und Kapazitätsunterbrechungen, die wir in unserem Update dieser Woche näher untersuchen.

Die stärkste Auswirkung auf die Logistik dürften steigende Treibstoffkosten sein. Steigende Ölpreise werden voraussichtlich auch die Spediteure belasten.

In Kombination mit den anhaltenden pandemiebedingten Verzögerungen und Schließungen, der ununterbrochenen Nachfrage nach Seefracht von Asien in die USA und mangelnden Kapazitäten sind die Seefrachtraten nach wie vor sehr hoch und die Transitzeiten volatil.

Erhöhungen und Verzögerungen bei Seefrachtraten

Auf regionaler Ebene wurden die meisten Schiffe in der Nähe der Ukraine zu Beginn der Feindseligkeiten in andere nahegelegene Häfen umgeleitet.

Viele der führenden Reedereien haben zudem neue Buchungen von oder nach Russland ausgesetzt. Diese Entwicklungen könnten das Volumen erhöhen und führen bereits zu Staus in den Ursprungshäfen, was möglicherweise zu Überlastungen und höheren Frachtraten auf diesen Routen führt.

Die gestiegenen Treibstoffkosten aufgrund der kriegsbedingten Ölpreise dürften sich weltweit auf Speditionen auswirken. Reedereien, die weiterhin Häfen in der Region anlaufen, könnten für diese Transporte Kriegsrisikozuschläge einführen. In der Vergangenheit beliefen sich die Kosten auf zusätzliche 40 bis 50 US-Dollar pro TEU.

Wöchentlich werden rund 10.000 TEU per Bahn über Russland von Asien nach Europa transportiert. Sollten Sanktionen oder die Angst vor Störungen dazu führen, dass ein erheblicher Teil der Container von der Schiene auf den Seeweg verlagert wird, wird diese neue Nachfrage auch die Raten zwischen Asien und Europa unter Druck setzen, da die Verlader um die knappen Kapazitäten konkurrieren.

Obwohl der Krieg in der Ukraine voraussichtlich Auswirkungen auf die Seefracht und die Frachtraten haben wird, haben sich diese Effekte bisher auf die Containerpreise ausgewirkt. Die Preise blieben im Februar stabil und stiegen lediglich um 1 % auf 9.838 USD/FEU. Das sind 128 % mehr als vor einem Jahr und immer noch mehr als das Sechsfache des Normalwerts vor der Pandemie.


Beitragszeit: 09.03.2022