Laut den neuesten Daten von Canalys (jetzt Teil von Omdia) stiegen die Gesamtauslieferungen von Desktop-PCs, Notebooks und Workstations im zweiten Quartal 2025 um 7,4 % auf 67,6 Millionen Einheiten. Die Notebook-Auslieferungen (einschließlich mobiler Workstations) erreichten 53,9 Millionen Einheiten, ein Plus von 7 % gegenüber dem Vorjahr. Die Auslieferungen von Desktop-PCs (einschließlich Desktop-Workstations) stiegen um 9 % auf 13,7 Millionen Einheiten. Das Wachstum im zweiten Quartal wurde durch die Einführung von PCs im Geschäftskundenbereich vor dem Supportende von Windows 10, das nur noch wenige Monate entfernt ist, getrieben. Die Verbrauchernachfrage war schwächer, da Kunden weltweit mit einer unsicheren makroökonomischen Zukunft konfrontiert sind. Die sich ständig ändernde und unklare Haltung der Trump-Regierung gegenüber Zöllen sorgt weiterhin für erhebliche Unsicherheit. Obwohl PCs im zweiten Quartal von Zöllen ausgenommen waren, gefährden indirekte Auswirkungen nicht nur die Erholung des US-amerikanischen, sondern auch des globalen PC-Marktes.

„Die sich ständig ändernde Zollpolitik der Trump-Regierung prägt weiterhin die globalen PC-Lieferketten und sorgt für erhebliche Unsicherheit hinsichtlich der Markterholung“, so Ben Yeh, leitender Analyst bei Canalys (jetzt Teil von Omdia). „Die US-Importe von PCs haben sich drastisch von China nach Vietnam verlagert, da die Hersteller versuchen, potenzielle Zölle zu vermeiden. Obwohl Trumps Gegenzölle erneut verschoben wurden, diesmal auf den 1. August, und PCs derzeit unabhängig von ihrer Herkunft von Zöllen befreit sind, bleibt die grundlegende Unsicherheit bestehen.“ Das jüngste Handelsabkommen zwischen den USA und Vietnam sieht einen Zoll von 20 % auf vietnamesische Waren und einen Zoll von 40 % auf Transitwaren vor. „Was als einfache Vermeidung chinesischer Produkte begann, hat sich zu einem komplexen regulatorischen Labyrinth entwickelt. Die entscheidende Frage ist, ob PCs, die in Vietnam unter Verwendung chinesischer Komponenten oder in chinesisch kontrollierten Betrieben hergestellt werden, als Transitwaren eingestuft und mit dem 40-prozentigen Zoll belegt werden. Da die Durchsetzungskriterien noch nicht definiert sind, müssen sich die Marktteilnehmer der Realität stellen, dass die Diversifizierung der Lieferketten allein möglicherweise nicht die ursprünglich angestrebte Kostenstabilität bietet.“

„Trotz der globalen Unsicherheit sorgt das Supportende von Windows 10 im Oktober für wichtige Marktstabilität, wirkt sich aber unterschiedlich auf Privat- und Geschäftskunden aus“, so Kieren Jessop, Research Manager bei Canalys (jetzt Teil von Omdia). „Der übliche Produktwechselzyklus für Geschäftskunden gibt dem Markt wichtige Impulse. Eine Umfrage unter Vertriebspartnern im Juni ergab, dass über die Hälfte für das zweite Halbjahr 2025 ein Wachstum ihres PC-Geschäfts im Vergleich zum Vorjahr erwartet, 29 % rechnen sogar mit einem Wachstum von über 10 %. Während Unternehmen angesichts des Supportendes von Windows 10 mit größerer Dringlichkeit reagieren, verschieben Verbraucher ihre Käufe aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Unsicherheit. Da sich diese Käufe ins Jahr 2026 verlagern, erwarten wir für den PC-Markt im nächsten Jahr ein Wachstum, da dies mit einem möglichen Produktwechselzyklus für Geräte aus der COVID-Ära zusammenfällt, die nun das Ende ihres Lebenszyklus erreichen.“

Im zweiten Quartal 2025 behauptete Lenovo seine Position als Weltmarktführer im PC-Bereich mit 17,0 Millionen ausgelieferten Desktop-PCs und Notebooks, ein Plus von 15,2 % gegenüber dem Vorjahr. HP belegte mit 14,1 Millionen ausgelieferten Einheiten und einem jährlichen Wachstum von 3,2 % den zweiten Platz. Dell, auf dem dritten Platz, verzeichnete einen Rückgang der Auslieferungen um 3,0 % auf insgesamt 9,8 Millionen Einheiten. Apple sicherte sich mit einem beeindruckenden Wachstum von 21,3 % den vierten Platz, erreichte 6,4 Millionen Einheiten und einen Marktanteil von 9,4 %. Asus komplettierte die Top Fünf mit einem Wachstum von 18,4 % und 5,0 Millionen ausgelieferten Einheiten.